Chronik des Finanzamts
Das Finanzamt Neuwied stellt sich vor
Wissenswertes von Land und Leuten
Das Finanzamt Neuwied ist zuständig für den Landkreis, einschließlich der kreisangehörigen Stadt Neuwied.
Das Stadtgebiet nimmt fast den gesamten rechtsrheinischen Teil des Neuwieder Beckens ein und grenzt auf einer Strecke von rund 12 km an den Rhein, welcher Stadt, Land und Leute über Jahrhunderte geprägt hat.
Die verheerenden Hochwasser 1924 – 1926 führten zu einer grandiosen Ingenieurleistung, zum Bau der 7,5 km langen Deichanlage entlang des Rheines.
Auf der 500 m langen Deichmauer vor der Innenstadt befindet sich auch der Pegelturm, das markante Wahrzeichen der "Deichstadt", sowie ein Denkmal des damaligen Bürgermeisters Robert Krups, auf dessen Initiative der Deich zwischen 1928 und 1931 erbaut wurde.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen baute hier in Neuwied sein weltumspannendes Genossenschaftswesen auf.
Im Neuwieder Barockschloss residieren die Fürsten zu Wied, aus deren Geschlecht auch der Völkerforscher Prinz Maximilian stammt.
In der Stadt lebten auch die Dichterin Carmen Sylva, bekannt durch ihr soziales Engagement, und der Kunsttischler David Roentgen
Im Neuwieder Barockschloss residieren die Fürsten zu Wied, aus deren Geschlecht auch der Völkerforscher Prinz Maximilian stammt.
In der Stadt lebten auch die Dichterin Carmen Sylva, bekannt durch ihr soziales Engagement, und der Kunsttischler David Roentgen.
Die im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform mit der Stadt zusammengelegten Vororte sind teilweise sehr geschichtsträchtig und glänzen mit touristischen Attraktionen. Erwähnt werden müssen das Schloss in Engers, das seit 1995 die Landesstiftung "Villa Musica" beherbergt, die restaurierte Burgruine Altwied, das Museum für die Archäologie des Eiszeitalters in Niederbieber-Segendorf, der größte Zoo des Landes Rheinland-Pfalz in Heimbach-Weis und nicht zuletzt die Abtei Rommersdorf.
Heute befindet sich diese im Eigentum einer Stiftung, die unter der Führung des Finanzministers a. D. Gaddum und des Finanzpräsidenten a. D. Dr. Lahr erreichte, dass die Klosteranlage 1977 zum Kulturdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung erklärt wurde und somit den Status eines Welt-Kulturdenkmals erlangte.
Wer als Fremder mit dem Auto oder der Bahn durch das Rheintal in den Landkreis Neuwied gelangt, ist beeindruckt von den grünen mit Weinbergen versehenen Hängen auf der Ostseite des Rheingrabens. Doch das schönste Bild bietet sich Schiffsreisenden. Die haben die Gelegenheit, die herrlichen Uferansichten der Rhein- und Weinorte im Landkreis Neuwied kennen zu lernen.
Oberhalb der steilen Hänge spielt der Landkreis weitere landschaftliche Trümpfe aus. Hier beginnt der vielfach besungene Westerwald, ein Wanderland aus Wäldern, Bergen und Tälern sowie beschaulich dahinfließenden Bächen. Wegen des hohen Waldanteils (5/6) ist fast die ganze Kreisfläche als Naturpark Rhein-Westerwald ausgewiesen.
Die Bimsschichten aus dem Maria Laacher Vulkan bildeten jahrelang die Grundlage für eine weit verbreitete Steinindustrie, die maßgeblich am Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg beteiligt war. In der heutigen Zeit überwiegt eine mittelständisch strukturierte Industrie, insbesondere Betriebe der Eisenverarbeitung, des Stahl- und Maschinenbaus, der Papier- und Verbandstoff-Fabrikation. Sie hat die Funktion als Haupterwerbszweig für die ca. 180.000 Einwohner des Landkreises übernommen.
Die "dienstliche" Seite des Finanzamtes
Die unter Finanzminister Erzberger in 1919 gegründete Reichsfinanzverwaltung erkannte schon früh die fiskalische Bedeutung von Neuwied. Deshalb ließ die Oberfinanzdirektion Köln bereits 1920 ein Finanzamt einrichten. Die erste Unterbringung war in den Räumen der Fa. Steenebrügge (Glashandelsfirma). Das Gebäude wird heute als Seniorenwohnheim genutzt. Böse Zungen behaupten: Einige Beamte der ersten Stunde wären nur "umgebettet" worden.
Im Jahre 1927 wurde am damaligen Stadtrand, auf der grünen Wiese, mit dem Bau eines Dienstgebäudes begonnen. Am 01. 09. 1928 fand der Umzug in das Dienstgebäude Wirtgenstraße statt. Das im Villenstil erbaute Gebäude war kein Verwaltungsgebäude im klassischen Sinn. Der herrschaftliche Säuleneingang vermittelte dem Betrachter und Besucher die wohl gewollte "Obrigkeitsstimmung". Die Nutzer sprachen hingegen von einer sehr persönlichen, fast familiären Atmosphäre.
Im Jahre 1945 (nach Kriegsende) wurde das Gebäude von der amerikanischen bzw. französischen Militärregierung beschlagnahmt. Die provisorische Unterbringung in diesem Zeitraum erfolgte u. a. im Amtsgericht Neuwied. Ab 1949 konnte dann wieder der Rückumzug durchgeführt werden.
Aber sehr schnell machte sich auch in diesem Gebäude der Platzmangel breit. Deshalb wurden die Bewertungsstelle, Grunderwerbsteuerstelle und die gesamte Betriebsprüfung in 1961 bzw. 1973 ausgelagert. Von 1970 - 1980 wurde in dem neuen Anbau an das Hauptgebäude die Finanzkasse untergebracht, die Vorsteher- und Hausmeisterwohnung zu Bürozwecken um- und das Dachgeschoss ausgebaut.
Doch dies alles war nur ein Tropfen auf den heißen Stein und die Raumprobleme wurden fast unerträglich. Als fast keiner mehr an die Realisierung eines Neubaus glaubte, fanden die Politiker 1992 doch die entsprechenden Mittel und Wege. Ein ehemaliges Industriegelände am Bahnhof wurde erworben und ein Pilotprojekt gestartet: das geleaste Finanzamt. Ein Novum auf dem Gebiet des staatlichen Bauens, das aber die Lösung eines ansonsten wohl unlösbaren Haushaltsproblems darstellte. Es wurde nicht der übliche, ausschließlich funktional angelegte Behördenbau errichtet, sondern ein höchst individuell, ästhetisch schönes Bauwerk geschaffen, das zu den gelungensten Dienstgebäuden in Rheinland-Pfalz zählt.
Die Geschichte des Finanzamtes wurde auch stark von den jeweiligen Vorstehern geprägt. Von 1955 – 1975 führte LRD Langer das Amt. Der spätere Personalgruppenleiter der OFD Koblenz, LRD Heidrich stand dem Amt anschließend bis 1985 vor und wurde von LRD Dr. Schweigert abgelöst. Herr LRD Altpeter leitete die Geschicke des Amtes von 1997 bis 2007. Von Dezember 2007 bis November 2014 war Frau LRD\'in Bollinger-Wechsler Vorsteherin des Amtes. Sie wurde am 03.11.2014 von Herrn LRD Andreas Frank abgelöst.
Noch zu erwähnen ist die sehr rührige und erfolgreiche Betriebssportgemeinschaft. Die von ihr angebotenen sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Tennis, Schach und Tischtennis werden sehr gut angenommen. Da auch das gesellschaftliche Leben (u. a. Auftritte bei den Karnevalsveranstaltungen) nicht zu kurz kommt, hat sich diese Gemeinschaft als ein großes Bindeglied in der Kollegenschaft herausgestellt. Äußerst erfolgreich sind die Tischtennis-Herren und vor allem die Fußballmannschaft. Diese krönte ihre Leistung mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in 1999 und der Teilnahme am Europaturnier 2000.